Tropischer und siderischer Tierkreis
© Gisela Brötzmann 2013
Auch die westliche Astrologie kennt
Unterteilungen des Horoskops in
“Harmonics”. Diese werden aber
nicht von allen Astrologien und nicht
in allen astrologischen Richtungen
verwendet.
Die Vargas hingegen gehören
traditionell zu indischen Astrologie
und nehmen jeweils bestimmte
Lebensbereich unter die Lupe.
Wie genau der Lebensbereich zu
definieren ist, ist teilweise schwer zu
erschließen und wird unterschiedlich
definiert.
Literatur (nur
englischsprachig)
Die Vargas oder Divisionals
tropisch und siderisch - Vargas
Der Beginn des siderischen Tierkreis ist geknüpft an den Eintritt der Sonne in das Sternzeichen
Widder. Das Datum, an dem das geschieht, verschiebt sich aufgrund astronomischer Gegebenheiten,
so dass das siderische Sternzeichen Widder jetzt fast einen Monat später beginnt als das tropische,
das wir aus der westlichen Astrologie kennen.
Damit ist der siderische Tierkreis anscheinend näher am tatsächlichen Sternenhimmel.
Aber auch diese Tierkreiseinteilung entspricht dem Bild am Himmel nicht wirklich, denn auch sie
unterteilt die scheinbare Umlaufbahn der Sonne, die Ekliptik, in Abschnitte von 30°.
Tatsächlich sind die Tierkreiszeichen unterschiedlich groß.
Das Vorgehen der tropischen Astrologie ist einerseits dadurch gerechtfertigt, dass sie in ihren
Erklärungen funktioniert. Andererseits scheint es durchaus sinnvoll, den Verlauf eines Jahres
am Lauf der Sonne zu orientieren.
Mit dem Frühling, dem Moment in dem die Sonne über den Äquator in Richtung Norden zu
wandern scheint, beginnt das Wachstum und das nicht jedes Jahr ein wenig später!
Tropischer und siderischer
Tierkreis haben gemeinsam,
dass sie die Ekliptik, d. h. die
Bahn auf der sich die Sonne
scheinbar um die Erde
bewegt in 12 Teile von je 30°
unterteilen, beginnend mit
0°Widder und endend mit
29°Fische.
Sie unterscheiden sich darin,
wo und wann der Anfangspunkt
für 0°Widder zu setzen ist.
Der tropische Tierkreis tut das
bei Frühlingsbeginn auf der
Nordhalbkugel, also dann
wenn die Sonne den Äquator
in Richtung Norden überschreitet.
Das geschieht jedes Jahr in etwa
am gleichen Datum.
Ein eher äußerlicher Unterschied ist
die im westlichen und indischen
Horoskop jeweils bevorzugte
Darstellungsweise.
Während das westliche Horoskop
durch die Kreisform den Sternen-
oder besser Planetenhimmel
abzubilden versucht, den der
Betrachter zum Zeitpunkt der
Horoskoperstellung, also meist der
Geburt vor sich sehen würde, wenn
er an einem flachen, dunklen Ort in
den Himmel schauen würde.
Beispiel
Mit dem Programm Stellarium kann
man das nachvollziehen.
Der Kreis zeigt links den gerade
aufgehenden Planeten, links den
untergehenden Planeten und alles
was sich unterhalb der waagerechten
Linie befindet, wäre aufgrund der
Erdumdrehung nicht sichtbar, nicht
der Sonne zugewandt.
Die siderische Darstellung ist immer
rechteckig bzw. quadratisch, wobei
die Zeichen jeweils dem gleichen
Kästchen zugordnet werden.
Darstellungsweise tropisch
und siderisch
tropischer und siderischer
Tierkreis
Westen - Deszendent -
untergehender Planet
Süden - MC - höchster Punkt
der Planetenlaufbahn
sichtbar
nicht sichtbar
WIdder Stier
Waage
Anders als im tropischen Horoskop folgen die Zeichen im Uhrzeigersinn aufeinander.
Der Aszendent, Lagna genannt, wird durch einen Schrägstrich gekennzeichnet.
Auch die Unterhoroskope, die Vargas oder Divisionals werden in dieser Form dargestellt.
Das Anklicken einiger dieser Vargas führt zu einer Zusammenfassung des Artikels zu
diesem Varga, wie er sich in Sanjay Raths Buch Varga Chakra befindet.
Osten - Aszendent-
aufgehender Planet,
hier kann jedes
Zeichen erscheinen.